3-faches EM-Gold für die Schweiz - Europameisterschaften Gewehr/Pistole in Baku (AZE) - 21. Juli bis 4. August 2017
Endlich hat es geklappt: Jan Lochbihler bricht am neunten
Wettkampftag den Bann und siegt mit dem Gewehr 300m liegend. Zwei Stunden
später legen die Frauen nach:
Silvia Guignard, Myriam Brühwiler und Andrea Brühlmann werden Team-Europameister Gewehr 300m Dreistellung.
Es geht doch: Lange mussten sich die Schweizer Schützinnen und
Schützen gedulden, am neunten Wettkampftag hat das Schweizer Team an den Europameisterschaften
in Baku die lang ersehnte, ein paar Mal knapp verpasste Medaille geholt – dank
Jan Lochbihler. Der Solothurner zauberte im Liegendmatch Gewehr 300m bei schwierigen
Windverhältnissen 598 Punkte hin. Kein anderer Schütze konnte mit Jan
Lochbihler mithalten. Am nächsten kamen ihm jene beiden Schützen, die links und rechts von ihm
lagen. Der Deutsche Frank Fleischmann wurde mit 595 Punkten und 42 Innenzehnern
Zweiter, Bronze ging an den Slowenen Rajmond Debevec mit derselben Punktzahl
und 31 Mouchen. Wegen der besseren zweitletzten Passe verwies der Altmeister den Franzosen
Rémi Moreno Flores auf den vierten Platz. Überstrahlt wurde das Trio vom
Schweizer: Jan Lochbihler erzielte 598 Punkte und 38 Mouchen. Dass es Jan Lochbihler für eine Medaille reichen könnte, hatte sich schon im Training abgezeichnet.
Der Solothurner hatte von Beginn an ein gutes Gefühl. «Dieses
Gefühl wollte ich in den Wettkampf mitnehmen», so Lochbihler. Das habe
geklappt, zumindest in der ersten Hälfte. Nach 30 Schuss und 300 Punkten – kein
anderer Athlet blieb so lange makellos – spürte er plötzlich den Druck. «Mir
wurde bewusst, dass es heute die Medaille geben kann», so Lochbihler. Der Puls stieg, die
Anspannung wurde grösser. Es spricht für Lochbihlers Routine, dass er in diesem
Moment eine Pause einlegte, um sich selber zu beruhigen. Weitere 15 Mal traf er darauf die Zehn, bis im 46.
Schuss die erste Neun fiel.
«Für mich war das seine Erlösung», so der frischgebackene Europameister.
Scheinbar unbeeindruckt spulte er sein Programm ab. «Bei den letzten drei
Schüssen wurde es aber wirklich schlimm», sagt er. Der Puls habe gerast, die
Anspannung sei riesig gewesen. Dieser Anspannung ist wohl auch die Neun geschuldet, mit der Lochbihler
seinen Wettkampf beendete. Eine Rolle spielte das nicht: Sein Vorsprung war
genügend gross.
Den beiden anderen Schweizern lief es nicht wunschgemäss. Allerdings
mussten sie auf den mittleren Scheiben schiessen, die – das hat sich in den
letzten Tagen gezeigt – windtechnisch ein Nachteil sind. Es ist kein Zufall,
dass die drei Medaillengewinner auf den Scheiben ganz rechts zu Werke gegangen sind.
Gilles Dufaux sicherte sich immerhin den Titel als schnellster
Schütze. Er hatte sein Programm nach nicht einmal einer halben Stunde beendet. Mit 579 Punkten belegte er den 30. Rang. Etwas besser
lief es Marcel Ackermann. Der Gossauer klassierte sich mit 583 Punkten auf dem
23. Platz. In der Teamwertung blieb den Schweizern mit 1760 Punkten der sechste
Rang. Auf Bronze fehlten vier Zähler. Gold ging an die Franzosen (1775) vor den Slowenen (1769) und den
Deutschen (1764).
Das Schweizer Duo gewinnt die Premiere
Zum Abschluss des neunten Wettkampftags an den Europameisterschaften in
Baku wurde erstmals der 300m-Mixed-Bewerb durchgeführt. Die Schweiz schickte
mit Andrea Brühlmann und Jan Lochbihler sowie Silvia Guignard und Gilles Dufaux
zwei Paare in den Wettkampf. Sie traten gegen je zwei Teams aus Österreich und
Deutschland sowie ein Duo aus Schweden an. Geschossen wurde stehend. Andrea
Brühlmann und Jan Lochbihler legten dabei von Beginn weg die Latte hoch. Sie
führten die Rangliste nach der Qualifikation an, in der mit Deutschland 1 das
erste Team über die Klinge springen musste.
Brühlmann/Lochbihler waren auch in den Halbfinals das beste Team und erzielten mit 190 Punkten acht Zähler mehr als die Konkurrenz. Für Silvia Guignard und Gilles Dufaux bedeuteten die Halbfinals Endstation. Sie hatten einen Punkt weniger auf dem Konto als die viertklassierten Österreicher. Im Final zogen die beiden Schweizer den zwei Teams aus Österreich und den Schweden praktisch mit jedem Schuss davon. Jan Lochbihler schoss in 14 Finalschüssen 136 Punkte. Den letzten Finalschuss hätte der Solothurner in den Himmel von Baku feuern können, so gross war der Vorsprung. Aber Lochbihler schloss standesgemäss mit einer Zehn ab. Die Schweiz hat damit innerhalb eines Tages die Medaillenflaute an den ersten acht Tagen vergessen gemacht. Mit drei Goldmedaillen in einem Tag machten die Schweizer auch im Medaillenspiegel einen grossen Sprung nach vorne. (van)
Quellen: www.swissshooting.ch / http://kulturelles-mittelland.blogspot.ch / Kulturelles Solothurn / Region Mittelland-Nordwestschweiz
Brühlmann/Lochbihler waren auch in den Halbfinals das beste Team und erzielten mit 190 Punkten acht Zähler mehr als die Konkurrenz. Für Silvia Guignard und Gilles Dufaux bedeuteten die Halbfinals Endstation. Sie hatten einen Punkt weniger auf dem Konto als die viertklassierten Österreicher. Im Final zogen die beiden Schweizer den zwei Teams aus Österreich und den Schweden praktisch mit jedem Schuss davon. Jan Lochbihler schoss in 14 Finalschüssen 136 Punkte. Den letzten Finalschuss hätte der Solothurner in den Himmel von Baku feuern können, so gross war der Vorsprung. Aber Lochbihler schloss standesgemäss mit einer Zehn ab. Die Schweiz hat damit innerhalb eines Tages die Medaillenflaute an den ersten acht Tagen vergessen gemacht. Mit drei Goldmedaillen in einem Tag machten die Schweizer auch im Medaillenspiegel einen grossen Sprung nach vorne. (van)
Quellen: www.swissshooting.ch / http://kulturelles-mittelland.blogspot.ch / Kulturelles Solothurn / Region Mittelland-Nordwestschweiz
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